Der Tangomörder / The Tango Murderer
Autor: Michele Lugetti.
Buch Cover Design/Painting: Caroline Roling. Berlin.
Urheberrechtlich geschützte Inhalte, (c) 2021
E-Book Publishing, getinkspired: 15th of March, 2021
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Oben: Englisch.
Unten: Deutsch.
"The Rain. Watering and creating new things.
Giving live. And sometimes, heaven is crying
and rain is falling down like a big curtain,
made of tears. Located there. Where bad
things had been occurred before and life has faded.“
- Musings of Mr. K -
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"Der Regen. Er wässert und schafft Neues.
Er spendet Leben.
Manchmal wiederum belegt der Regen die Natur mit Tränen.
Dort, wo Böses geschah und Leben verschwand.“
- Gedanken von Mr. K -
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In March on a cold, rainy Sunday morning at eight o‘clock A.M.; Spring was late this year.
Inspector Antonia Rancini left her flat in the "Köbisstraße" in Berlin, Germany, where she lived. Not far away from "Tiergarten" district. She went to where she had parked her car. It was just a stone‘s throw away. Bad weather had been forecast for today and indeed, it was raining hard. So she hurried to reach her car so as not to arrive completely drenched.
Her Chief had phoned her on a Sunday Morning because of an "urgent case." Very, very often she got phone calls from work at inapropriate times; primarily
at inappropriate times, for instance: in her deep sleep phase or when she was cooking, bathing or had been invited to a party.
Her life consisted of more work than leisure time. Frankly speaking, what is it "leisure time?" Rancini never had it and stopped her brooding over it.
Her work was to chase the bad boys, and search for reasons why crime did happen. In Berlin criminal events never take a break. They happened at any time and almost any place in this big German city from Monday to Sunday. The Irony was that the newspaper and the common radio programmes rarely published crime cases.
The reason: Too many crime acts are committed and politics in Berlin didn`t like to scare the people.
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Es war Mitte März an einem kalten, regnerischen Sonntagmorgen kurz nach acht Uhr in Berlin. Der Frühling ließ dieses Jahr auf sich warten. So warf sich Berlins Topermittlerin Antonia Rancini ihren anthrazitfarbenen Daunenmantel um und verließ ihre Wohnung in der Köbisstrasse, die in Berlin am Tiergarten lag.
Zum Parkhaus Potsdamer Platz war es nicht weit - trotzdem zog sie sich die Kapuze ihres Mantels über den Kopf, während der Regen Bindfäden gleich auf sie herabregnete und perlend von ihrer Jacke herablief.
Ihr Chef Jürgen Petkowski hatte sie an ihrem "freien" Tag aus dem Bett geklingelt wegen einer "superwichtigen Sache."
Da Rancini Teil einer Bereitschaftsmordkomission war, die im Bereich Kapitalverbrechen in Berlin arbeitete, gab es kaum Tage, an denen sie nicht zur Arbeit gerufen wurde. Freizeit, was war das? Offen gesagt... sie hatte keine und schrieb viele ihrer Überstunden gar nicht auf. Sie hörte auf, darüber anzufangen nachzudenken, ob das denn gut sei.
Ihr Arzt hatte ihr schon länger geraten "Kürzer zu treten." Kurz hatte sie darüber nachgedacht, das mal zu tun und damit anzufangen.
Doch ihre alten Verhaltensweisen holten sie ein. Sie konnte nicht stoppen, wenn sie einmal "Witterung" aufgenommen hatte. Sie lag dann unruhig auf ihrer Coach und zappte alle Programme durch oder lag im Bett und starrte die Decke an, während Gedanken und ungelöste Fragen durch ihre Gehirnareale rechts und links jagten.
Ihr Job war es, die "Bad Boys" zu jagen. Darin war sie Expertin und das gab ihr einen „Kick“, den sie brauchte und der sich in anderen Situationen nur selten einstellte.
In Berlin war immer was los und das Verbrechen schlief nie, auch wenn in Radio und Zeitung wenig darüber zu erfahren war.
Der Grund für dieses "Unter den Teppich kehren" lag auf der Hand. Erstens gab es so viel an Verbrechen in einer Großstadt, dass man es gar nicht alles aufzählen könnte.
Zweitens wollte niemand die Bevölkerung zu stark beunruhigen und drittens machte es die örtlichen Politiker "unangreifbarer", wenn die wirkliche Ineffektivität ihres Sicherheitsmanagements für die Stadt Berlin nicht allzu gewahr und offensichtlich würde. So konnten sie, die Schlipsträger, sich sicher sein, länger im Amt und wieder gewählt zu werden..
Doch urteilen wir nicht zu hart über die Verantwortlichen und Lenker. Würden wir es besser machen an ihrer Stelle?
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Euer Michele Lugetti
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Nächste Textpassagen: Englisch und Deutsch … immer im Wechsel.
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Antonia Rancini, a female police detective in Berlin …
"Fa brutto tempo... disgusting weather! Isn`t it the start of spring?" she said and wondered, what could be better "Swearing or to bear the high intensive humidity, what is better today?"
She was exposed today. In Italy, her mother country, the weather was more gentle and sunny, even in the time between winter and spring.
What was the reason, that she emigrated to a country, where most of the people preferred to be serious instead of laughing to each other and having fun.
Since the beginning of the year it was always raining, even in Winter. What was the reason for her to move to Germany? Did she remember the reason, something must have happened in her childhood or early years after college time.
A Dream to get rich abroad or a wish to have a life „from rags to riches?“ Or did she have fear and wanted to avoid something dark. Or something more complicated or more sophisticated justification. But at the moment she had no time to look back and to argue and think about more about the weather. She arrived at her car, entered and started the engine.
“Let`s go!“
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"Fa brutto tempo..! Ein abscheuliches Wetter heute.
Ist jetzt nicht Frühlingsanfang?" sagte sie zu sich und überlegte kurz, ob sie das Wetter verfluchen oder einfach stoisch ertragen sollte.
In ihrer alten Heimat im Süden Italiens war das Wetter freundlicher, selbst in der Zeit des Wechsels zwischen Winter und Frühjahr.
Wieso war sie bloss so weit weg von ihrem alten Zuhause. Manchmal wunderte sie sich selbst darüber. Wieso war sie von Italien nach Deutschland gezogen, Irgendetwas mußte passiert sein in ihrer Kindheit oder in den Jahren nach ihrem Studienabschluss an der Universität.
War es der Wunsch nach Freiheit und Selbstverwirklichung gewesen... der Ruf der großen, weiten Welt? Oder eine Angst vor irgendetwas. Angst vor etwas Dunklem bedingt in ihrer Vergangenheit.., der sie entfliehen wollte .
Oder war es komplizierter … einfach eine abstruse Idee, Zufälligkeit und ein Quentchen Verrücktheit, was den Ortswechsel oder besser den Umzug in andere klimatische Begebenheiten bedingt hatte ...
"War vielleicht auch Liebe im Spiel? Es war schon lange her, doch ja. Wenn Sie zurückschaute in der Zeit, sah sie ihre erste große Liebe im Schatten der Vergangenheit!" Melancholie hüllte sie jetzt ein für einen kurzen Moment, nur für einen kurzen Moment.
Sie erlaubte dem kleinen Anflug von "Gefühlsduselei" nur ein kurzes Aufblitzen und löschte dies schnell wieder mittels ihrer "Analytischen Löschdecke", die sie über alles legte, was nach Emotionen roch.
Darin war sie gut im "Gefühle Ausklammern."
Harte Jahre, in den Sie auf sich alleine gestellt war und sich durchkämpfen und durchbeißen mußte, hatten sie gestählt.
So war aus ihr die Antonia Rancini geworden, die sie war. Sie war jetzt "tough" und steckte manchen männlichen Kollegen in die Tasche, behielt aber dabei ihre weibliche, verführerische Art und wußte dies bei Bedarf geschickt zu ihrem Vorteil einzusetzen.
Für richtige, tiefe Gefühle war jetzt keine Zeit in ihrem Leben. So hatte sie schon einige Männerherzen gebrochen und manchen Mann verärgert. Denn jedes Mal nach dem dritten Date stoppte sie ein weiteres Sich-Näherkommen.
Es spielte dabei keine Rolle wie gut und prickelnd das Sich-Näherkommen gewesen war. „Dreimal ist kein Mal,“ das war ihre Regel. Und diese hielt sie immer ein; ohne jegliche Ausnahme.
Das kurze Sinnieren war vorbei. Sie war bei ihrem Auto angekommen. Ein Drücken der Fernbedienung für den Türöffner, gefolgt von einem eleganten Einsteigen.
Während Antonia Rancini den Motor startete und das Auto sportlich anfahren ließ, war sie fokussiert und in Gedanken schon bei ihren nächsten Schritten. An Männer dachte sie jetzt nicht mehr. Alles zu seiner Zeit und die sollte noch kommen.
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Inspector Antonia`s habit was to work at night.
Very common for a police lady. In observing crime scenes she noticed often, that human people had no problems to cause damage to each other. The crime scenes had been the places, where offenders showed their real face. The face of beasts or wild animals. The mask of civilized behaviour had been taken off.
And this happened more and more. The "criminal wind" blew rougher and unfortunately the evil had been constantly growing in the streets of Berlin during the last ten to fifteen years.
But what was the reason for her to dedicate her whole life and energy to try to protect the streets of Berlin... .
The "Because" was the beat of fate, which has hurted her very deeply in childhood and teenage times with plenty of losses ... due to the entanglement of her father and grandfather in Cosa Nostra Stuff.
She believed that only confrontation could suceed in elimination of illegal gangs, corrupt officials and disturbed perpetrators. Only this was a means to stop the eternal downward spiral and the deterioration of social conditions as a result of crime. Her mission was a personal crusade: "Finding the evil, grabbing the scum and bringing it to justice." This was her mission in life.
But her strategy didn't work always immediately. Because the legal system provided high hurdles and extensive, accurate evidence in addition to clear evidence was necessary to put criminals behind close and bar. And sometimes her opponents escaped before she could detain and jail them.
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Die Ermittlerin Antonia Rancini war in ihrer Polizeiarbeit an nächtliche Einsätze gewohnt und auch daran, dass manche Menschen anderen Grausamkeiten antaten, die eher an den Habitus eines Monsters erinnerten als an daran, als Mensch auf einer hohen Zivilisationsstufe angekommen zu sein.
Aufgrund ihrer Vita und Schicksalsschlägen in Kindheit und ihrer Jugend war es ihr wichtig, mit ihrem Leben dem Bösen etwas entgegenzusetzen und zu bewirken, dass die, die Schlechtes taten, ihrer gerechten Strafe zugeführt wurden.
Doch das „Zur-Rechenschaft-Ziehen“ klappte nicht immer sofort. Weil das deutsche Rechtssystem hohe Hürden und umfangreiche, zutreffende Beweisführung neben eindeutigen Beweismittel vorsah, für deren Sicherung nicht zuletzt sie selbst zuständig war.
Antonella Rancini hatte schon mehrfach in ihrer beruflichen Karriere einen richtigen Riecher gehabt. Mit Finesse und Biss hatte sie mit ihrem Ermittlungs-Team schon mehrere Täter dingfest machen können.
Das eine ums andere Mal hatte sie sich ganz ordentlich geärgert, wenn mal wieder ein gefasster Verbrecher freigelassen wurde, wegen irgendeinem Formfehler in der Ermittlungsarbeit. Mit dem neuen Staatsanwalt war nicht gut Kirschen essen. Der nahm es sehr genau.
„Ein Bürokrat, Paragraphen Junkie und kleinkarierter Korinthenk***** wie er im Buche steht.“ ,dachte Rancini sich manchmal, wenn sie sich wieder geärgert hatte über den juristischen Gegenpart mit seiner peniblen Über-Genauigkeit. Was half dann bei ihr, um wieder den Kopf freizubekommen…. Joggen gehen, das reichte schon lange nicht mehr aus. Am besten war, den Frust an ihrem - bei sich zuhause aufgehängten Box-Sack - „abzuarbeiten.“
Doch verlassen wir das psychische Innenleben unserer Hauptermittlerin Rancini und werfen einen kurzen Blick auf ihren Vorgesetzten. Was war das für ein Typ?
Ihr Chef Jürgen Petkowski hatte eine schlanke Figur, schüttere, graue Haare und war feingliedrig gebaut.
Mit seinen 1,90 Metern hatte er den Gang und die Erscheinungsmotorik, die an einen Storch erinnerte. Dafür konnte er nichts. Seine Statue und Körperbau kann man sich nicht aussuchen. Richtig, oder?
Er machte darüber hinaus mehr den Anschein eines feingeistigen, introvertierten Philosophen als den eines Leiters einer Mordkommission in Berlin. Mit Vorliebe stellte er anderen gern Fragen. Fragen stellen war eine Passion von ihm. Er konnte dies ausdauernd tun und solange, bis andere das machten, was er wollte oder sich genervt umdrehten. Letzteres passierte ihm aber mehr in privaten Situationen, wo er das mit dem Fragen stellen unbewusst übertrieb. Im beruflichen Kontext dosierte er das in der Kommunikation etwas besser.
Er selber beantwortete nur selten und ungern Fragen, die ihm gestellt wurden. Es sei denn, diese wurden im Vorfeld mit ihm besprochen und er konnte die Beantwortung so gestalten, wie er dies wünschte.
Vom Typus her war er mehr als ein Mentor zu sehen, der am Anfang und Ende der Ermittlungen einschaltete und aus einer Meta Ebene heraus Instruktionen und Hinweise gab.
Ansonsten ließ er sein Team autark arbeiten und schaltete sich nur ein, wenn Ermittlungen irgendwo feststeckten.
Natürlich kam er aus seinem meist abgedunkelten Einzelbüro am liebsten dann heraus, wenn Fälle fertig ermittelt und vollständig aufgeklärt waren.
Dann waren Presse Konferenzen und Journalisten Termine geplant, die er mit einem ganz besonders ausgefallenen Outfit absolvierte.
In seinem immer gleich aussehenden Kleiderstil gab es für solche Anlässe nur graue Anzüge. Diese kombinierte er häufig, ja fast immer, mit Rollkragen Pullis. Die waren entweder schrill bunt oder kariert mit englischen Mustern.
Dafür hatte er eine große Vorliebe. Wieso, das wusste er nicht. Seinen Ruf hatte er deswegen weg. Hinter vorgehaltener Hand hieß er nur „Elton“ (von Elton John, der sich ja auch ausgefallen und bunt kleidete).
Wie war das mit den öffentlichen Auftritten, die er als Chef notgedrungen absolvierte. „Stand“ er darauf oder war dies ein notwendiges Übel, weil er eine leitende Funktion hatte. Von außen war dies nicht so leicht auszumachen und festzustellen. Denn, er war ein Profi durch und durch. Nur diejenigen, die ihn sehr genau kannten, bemerkten, dass er gar nicht so gern im Mittelpunkt stand, wie es bei diesen Gelegenheiten nach außen den Anschein machte.
Sein jovialer und selbstsicherer Redestil war antrainiert. Ab und zu traf er sich mit seinem Freund Rene, dem Berliner Theater Regisseur, der ihn coachte hinsichtlich der Optimierung seiner Außenwirkung. Insbesondere auch zum Thema Mitarbeiter Motivation, Empathie und dem Antworten auf bohrende Fragen von kritisch-neugierigen Journalisten bei Pressekonferenzen.
Was er hingegen perfekt konnte, da brauchte er kein großes Training, das war der Austausch mit höher angesiedelten Dienststellen. Aufgrund seiner vielen, langjährigen Kontakte auf allen Hierarchie Ebenen im Polizeiapparat von Berlin und Brandenburg war er bestens vernetzt und hatte sich einen guten Ruf aufgebaut. Selbst zu Interpol hatte er Kontakte. Er liebte das Strippenziehen im Großen und hatte noch den einen oder anderen Karriere Plan, den er erreichen wollte.
Petkowski war mehr der Typ mit Blick für das Große und Ganze. Die Mikro Arbeit, die delegierte er lieber an seine "Arbeiter und Arbeiterinnen" bzw. "seine Wühlmäuse." So nannte er im Spaß sein Team bei der Polizei Arbeit. Dies aber nur, wenn seine vertrautesten Leute um ihn waren.
Sein "bestes Pferd im Stall" war die Hauptermittlerin Antonia Rancini. Diese war bisher häufig der Schlüssel zum Erfolg gewesen in den Fällen seit 2010. Manchmal aus Zufall, überwiegend aber, weil sie einfach eine Top Ermittlerin mit dem notwendigen Biss war.
Ihre Zähigkeit und Ausdauer, das war es, was man brauchte, um überdurchschnittlich erfolgreich zu sein. Das galt auch für die Arbeit im Bereich der Polizei. Ansonsten war sie einhundertzehn Prozent von sich selber überzeugt und ihrer Arbeit. Um dieses große Selbstvertrauen wurde sie von anderen oft beneidet.
Eines ihrer Mottos lautete... "Iustitia semper vincit! Die Gerechtigkeit siegt immer!" Das war Antonias Leitspruch, den sie von ihrem Vater übernommen hatte.
Sie richtete sich meist häufig körperlich kerzengerade auf, wenn sie diesen Spruch zum Besten gab. Das war meistens der Fall, wenn Sie einen Verbrecher geschnappt hatte oder ihre männliche Kollegen etwas aufmuntern und motivieren wollte, wenn diese ein kleines Tief hatten. Oft wurde sie dann schräg von der Seite angeschaut.
Verbrecher, die sie gefasst hatte, reagierten mitunter mit den folgenden oder ähnlich klingenden Worten: "Wat is n dat für ne Sprache?" oder "Sind wir hier in der Kirche oder im Beichtstuhl... werde ich jetzt hingerichtet, Mädchen? Dann lesen Sie für mich doch bitte die Messe ganz bis zum Ende .. den Mumm abzudrücken oder mich einzubuchten, haben sie nicht, sind ja nur eine kleine Frau, liebe Ermittlerin!"
Davon ließ sie sich nicht einschüchtern, von dieser Art von Sprüchen. Schneller als es den bösen Jungs lieb war, hatte sie diese im Polizeigriff und mit Handschellen versehen abgeführt.
Antonia liebte den alten Lateiner Spruch ihres Vaters.
Damit munterte sie sich selber auf, wenn die Tage und Nächte mal wieder lang waren. Wenn Kälte und Nässe ihr vor allem bei Außeneinsätzen zu setzten, so wie dies häufig der Fall war.
Doch zurück zum heutigen Tag und der Tagesarbeit, die heute auf sie wartete, hier in den Straßen von Berlin.
Heute war sie unerwartet am frühen Morgen zu einem Einsatzort gerufen worden. Gut, dass Sie am gestrigen Samstag keinen Typen abgeschleppt hatte. Sonst wäre sie vermutlich heute nicht ganz so gut aus dem Bett gekommen.
Schnell aber, aber nicht zu schnell, fuhr Sie durch die morgendlichen Straßen von Berlin. Der Regen war weniger geworden. Ihr Telefon, das sich automatisch mit der Freisprech-Einrichtung verbunden hatte, klingelte und ihr Chef von der Kripo war am Apparat.
"Wo soll ich hinkommen?" sprach Rancini, während sie dynamisch und mit quietschenden Reifen eine lang gezogene Linkskurve fuhr.
"Wir sind am unteren Teil des Wasserfalls. Da wo die Bronzestatue steht. Sie wissen schon wo!?"
"Ja, klar", antwortete sie und gab Gas.
"Ok, gut. Dann beeilen Sie sich!"
Antonia Rancini schaltete ihr Blaulicht und die Sirene ein und fuhr jetzt sportlich schnell. Rote Ampeln waren für sie kein Grund anzuhalten. Da Sonntag Morgen wenig los war, kam sie gut durch und es gab keine brenzligen Situationen.
In der Ferne war die kleine grüne Erhebung des Viktoriapark zu sehen, dessen Spitze das Nationaldenkmal zierte. Der Tatort war in einer der schönsten Park Anlagen von Berlin, die gerne und häufig von den Berlinern zum Chillen und Spazieren genutzt wurde. Es fand sich dort ein Bereich, wo tanzbegeisterte Leute regelmäßig Tango Argentino tanzten. Da hatte sie schon mal zugeschaut.
Vor Ort angekommen stellte Rancini ihren Wagen am Rand des Parks ab und lief vom Parkrand in Richtung des alten Nationaldenkmals und der Wasserfälle. Sie griff nach ihrem Handy und schickte ihrem Chef eine SMS: "Bin gleich da!" Schnell war sie am Ort des Geschehens eingetroffen.
Mehrere Fahrzeuge der Einsatzbereitschaft und ihr Chef Jürgen Petkowski waren schon vor Ort. Die Park Atmosphäre war heute anders als sonst. Still, beklemmend und kalt. Ganz anders als im Sommer. Die hellen, weißen Strahler, die den Park beleuchteten und das blaue Licht der Polizeifahrzeuge in der Ferne verstärkten den unangenehmen Eindruck.
Antonia ging in Richtung des von der Polizei mit Bändern abgesperrten Bereiches, wo ihr Chef, Jürgen Petkowski, mit Nick Maltens von der Spurensicherung sprach, der vor ihm kniete neben einem weiblichen Opfer, das tot am Boden lag.
Aufgrund der bläulichen Farbe im Gesicht und der Strangulation am Hals war sie vermutlich erwürgt worden.
Das war direkt zu erkennen, auch für einen Laien.
“Maltes, geben Sie bitte Frau Rancini eine Ersteinschätzung der Lage?“ sprach Petkowski zu Maltes.
"Hallo Antonia. Wir haben ein weibliches Opfer... Ende zwanzig bis Ende dreißig. Vermuteter Todeszeitpunkt ist gestern am späten Abend oder in der Nacht. Tod durch Ersticken. Keine weiteren Verletzungen ersichtlich. Das, womit das Opfer stranguliert wurde, war ihr eigener Gürtel. Lilafarben und Ton in Ton zu ihrem Kleid und ihren Schuhen. Die sehen aus wie Damen Tanzschuhe, die im Tango getragen werden. Genaueres zum Todeszeitpunkt und ob es ein Sexual-Delikt ist oder nicht und zu Täterspuren… das Alles kann ich erst sagen nach der Obduktion", murmelte Maltens nuschelnd und es hörte sich so monoton an wie eine Ansage in einem Zug, der die nächsten Haltestellen ankündigt.
Rancini fiel mal wieder auf beim Zuhören, dass Maltes wohl nie ein politisches Amt oder einen Karriere als Nachrichtensprecher hätte machen können. Sein Nuscheln war nicht von dieser Welt und hörte sich fast wie eine Fremdsprache an. Um die junge Frau war es schade. Maltes zeigte kurz ihr abgedecktes Gesicht.
Ebenmäßige Gesichtszüge mit dominanten Wangenknochen, kurzgeschnittene, brünette Frisur. Die blauen Augen vom Opfer schauten so, als konnten sie nicht glauben, was passiert war. Der Blick war erschrocken und wie in die Ferne blickend. Die Pupillen und der Augapfel hatten nur noch einen matten Schimmer. Die Würgemale am Hals waren eindeutig zu sehen.
Antonia Rancini wendete ihren Blick ab.
„Maltes, Du kannst das Opfer wieder bedecken. Ich habe genug gesehen. Danke“ ,Rancini entfernte sich und ging zu ihrem Chef Petkowski.
"Haben wir irgendwelche Spuren vom Täter oder Sachen, mit denen sich das Opfer identifizieren lässt? Und woher wissen Sie das mit den Damenschuhen so genau, was Sie eben gesagt haben?" fragte Petkowski in Richtung Maltens.
"Also zu Punkt 1: Weitere Täterspuren, nein, leider noch nicht. Aber wir untersuchen gleich noch die weitere Umgebung. Zu Punkt 2: Meine Frau hatte einmal die glorreiche Idee, mich zu einem Tango Tanzkurs mitzuschleppen. An die Schuhe und die Figur der Tanzlehrerin, die den Kurs leitete, werde ich mich immer erinnern. Was war das ein heißer Feger diese Frau. Wohl proportioniert und Beine, so schlank wie die einer Gazelle. Und die Schuhe von ihr eine Verführung pur. So wie diese hier auch. So etwas prägt sich ein!"
„Also unbekanntes Opfer ohne explizite Indizien zur Feststellung von Namen, Adresse, usw. am Tatort. Und Sie Maltes, hören Sie mal, Sie sind zum Schuhfetischisten geworden, was? Aha. Das hatten Sie mir noch gar nicht verraten! Man lernt nie aus, was die eigenen Beamten angeht“ , er fuhr fort „Doch zurück zu unserem Fall hier. Das Opfer, vermutlich eine Tänzerin. Wir haben hier einen höheren Ermittlungsaufwand, da wir nicht direkt die Identität der Toten bestimmen können. Schade, daß es uns der Täter nicht leichter gemacht hat. Aber Täter Ermittlung ist ja unser Job!“
Antonia Rancini kam zum abgesperrten Bereich dazu, wo der Tatort war.
"Hallo Chef, was gibt es hier? " sprach Rancini ihren Chef an und grüßte dabei kurz mit einem Nicken die anwesenden Kollegen und Kolleginnen darunter auch Maltes, der mit einem großen, breiten Lächeln in Richtung von Rancini reagierte.
"Ein weibliches Opfer. Schon wieder ein Morddelikt. Verdammt. Schon wieder. Was passiert ist, müssen wir jetzt rausfinden. Bisher konnten wir hier nur grob den Todeszeitpunkt und die Todesursache feststellen. Motiv und Täter noch völlig unklar“ , wiederholte Petkowski ihr gegenüber und führte fort „Die Örtlichkeit hier besteht aus Steinplatten und ansonsten gibt es hier betonierte Zugangswege. Der Dauer Regen, der fast durchgehend fiel bevor wir hier waren, wird die Ermittlungsarbeit für uns erheblich erschweren. Wenn wir Glück haben, gab es einen Kampf zwischen Täter und Opfer und wir finden Täter-DNA. Oder ein Passant, der hier vorbeigegangen sein könnte, gibt uns eine Täterbeschreibung. Doch bleiben wir optimistisch. Sie, Maltes und das Team schaffen das schon Frau Rancini. Wir haben ja gemeinsam schon ganz andere Fälle geknackt mit unserer Abteilung, oder!?"
Rancini und Maltes schauten sich an. So ganz sicher waren sie beide nicht über den Erfolg bezüglich der Aufklärung und des Ausgangs dieses Falles.
Doch das wollten sie beide gegenüber ihrem Chef nicht zugeben. Also nickten sie ihm mit einem Lächeln zu.
Das kam gut an bei Petkowski.
So hatte er den Eindruck, ein voll motiviertes Team hinter sich zu haben, die nichts sehnlicher machen wollten als sofort zu starten mit dem Recherchieren und Ermitteln.
Nur gut, daß dem so war. So konnte er sich wieder Wichtigerem widmen als den „Niederungen der Polizei-Recherche-Arbeit“ nach einem Kapitalverbrechen, sobald er in seinem Büro wieder zurück war.
“Elton“ beziehungsweise Kripo Chef Petkowski zog den Kragen an seinem Mantel nach oben, denn das Wetter war immer noch ungemütlich. Er knöpfte am Mantel alles zu, so war sein grellbunter Pullover nicht mehr zu sehen. Zum Abschluss drehte er sich halb um und sagte noch zu Rancini bevor er wegging in Richtung Parkausgang "Wenn die Spusi den Tatort freigegebenen hat, schauen Sie sich doch bitte auch mal den Tatort im weiteren Bereich mit an hier im Park. Vielleicht haben Nachbarn oder Passanten etwas mitbekommen oder der Täter hat irgendwas in Eile verloren vor seinem Verschwinden. Ja, eine Befragung am Park und in der Umgebung, das wäre sicher eine gute Idee. Spaziergänger oder Hundebesitzer, die mit ihren Hunden hier am Abend oder in der Nacht unterwegs gewesen sein könnten, haben vielleicht etwas gesehen. Kümmern Sie sich darum zusammen mit den Schupos im östlichen Bereich des Parks? Ich bin im Büro erreichbar. Geben Sie Bescheid, wenn Sie durch sind."
"Ok Chef, mache ich."
E N D E - Kapitel 1
E N D Of Chapter 1
t.b.c. / Fortsetzung folgt
https://getinkspired.com/de/u/lugettimichele/
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Lieber Leser, Liebe Leserin.
Die spannende, neu Krimi Story „Der Tangomörder“ ist geplant in 42 Kapiteln. Vom Ablauf her werden die neueren Kapitel bei getinkspired am Anfang eingestellt. Wenn Sie die allerersten Kapitel lesen möchten, orientieren Sie sich bitte an den letzten Kapiteln, die hier eingestellt sind. Viele Spaß beim Lesen. ; )
Ihr/Euer Michele Lugetti
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Email: [email protected] (request newsletter)
Instagram: @lugetti.writing
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Dear Reader. The exciting, new crime story
"The Tango Killer" is planned in 42 chapters. In terms of the sequence, the newer chapters will be posted at getinkspired at the beginning. If you want to read the very first chapters, please refer to the last chapters posted here. Have fun reading. ; )
Yours Michele Lugetti
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(c) Michele Lugetti 2021
Merci pour la lecture!
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