Der Chauffeur Aurel Mauntierre ließ mich aussteigen. Lächelnd sah er mich an. Charmant sah er aus und gutaussehend wie eh und je. Er liebte mich. Ich wusste es von Johannes Widder. Der Freund meiner besten Freundin. Ich erwiderte das Gefühl aber nicht im geringsten. Warum auch immer. "Au revoir Mademoiselle." "Auf Wiedersehen", ich schlug die Türe zu. Mit einem dumpfen Schlag fiel sie ins Schloss und ich wandte mich um und lief im Regen in Richtung der durchnässten Gassen zum Turm. Unser Treffpunkt.
Sie wartete schon. "Hallo", sagte sie lächelnd und zog genüsslich an ihrer Zigarette. Ich wollte ihr die Hand zur Begrüßung schütteln doch sie machte nicht die geringste Andeutung es zu erwidern. "Hoch hier", meinte sie lächelnd und warf einen Blick den Turm hinunter. "Und ein schöner Blick" sie zog abermals an der Zigarette und sah aufs Meer hinab. "Ich habe es schon als Kind geliebt hier zu sein. Genau wie du", sie warf mir einen liebevollen Blick zu. Auch wenn mich Tante Elizabeth Stone sehr gut kannte, wusste sie nicht was in mir tief verborgen unter der Maske die ich jeden Tag aufsetzte, schlummerte. Der Wind ließ das Wasser kräuseln. "Ein Sturm zieht auf. Lass uns gehen", sagte sie und rümpfte die Nase. Elizabeth hasste Sturm und nicht zu vergessen Liebesfilme. In beiden Situationen war sie ehe man sie auch nur bemerkte lautloser verschwunden wie sie gekommen war. "Ich möchte dir etwas sagen, Tante", ich wich ihnen Augen nicht aus, auch als sie genervt zischend ausatmete. "Dann bin ich mal gespannt." "Ich will dein Klavier." Entsetzt sah sie mich an. Heulend jagte der Sturm nun durchs Gebälk des Turms. Elizabeth fuhr herum, eilte in Richtung Treppen und verschwand. Lachend blieb ich stehen. Ich warf den Kopf nach hinten und lachte herzhaft. "Ich wusste es doch! Du Bist". murmelte ich. Durchnässt nahm ich schließlich den nächsten Bus. Vorm Park wartete Aurel bereits. Ich stieg ein. "Na, ma jolie", Aurel zwinkerte. Langsam drehte ich mich um. Ich hatte ihn schon von Weitem bemerkt. "Bonjour Madame", sagte er ernst. Sanft nahm er meine Hand in seine. "Où sont la pianiste et la violoniste?", fragte er leise und strich mir zärtlich über die Finger. "Wo sind sie?", sein französischer Akzent war unüberhörbar. Ich erschauderte angesichts seiner Berührung. "Die Violinistin und die Pianistin sind derzeit in Berlin", sagte ich leise. Unsere Blicke begegneten sich.
Fortsetzung folgt.
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